Wenn das Geld im Portemonnaie an Wert verliert: Die Kaufkraft der Schweizerinnen und Schweizer sank im Vergleich zum letzten Jahr. Die Preise steigen, das Leben wird teurer. Privatpersonen haben kaum die Möglichkeit, sich gegen die Inflation zu wehren – die Schweizerische Nationalbank schon. Sie hat den Auftrag, für Preisstabilität im Land zu sorgen. Um der Teuerung entgegenzuwirken, erhöhte die Nationalbank Ende März 2023 die Leitzinsen auf 1,5 Prozent und Ende Juni 2023 nochmals auf 1,75 Prozent. Dadurch ging die Inflation zwar zurück, aber liegt immer noch über dem Ziel von weniger als 2 Prozent. Aus diesem Grund ist es möglich, dass die Nationalbank den Leitzins nochmals anhebt.
Was bedeutet die Teuerung für den Immobilienmarkt?
Damit erhöhen sich auch die Hypothekarzinsen. Für eine 10-jährige Festhypothek zahlt man etwa 3 Prozent, eine Saron-Hypothek kostet ungefähr 2,4 Prozent.
Für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer hat das unterschiedliche Auswirkungen. Wer einen Vertrag mit Festzins abgeschlossen hat, darf aufatmen: Der Zins bleibt bestehen, solange der Vertrag gültig ist. Bei einem Neuabschluss muss man die Hypothek neu verhandeln.
Anders gestaltet sich die Situation für Besitzerinnen und Besitzer, die sich für eine Saron-Hypothek entschieden haben. Diese kurzfristigere Hypothek-Variante wird nämlich mit jeder Zinserhöhung angepasst.
Wie ist der aktuelle Zustand des Immobilienmarkts?
Das Angebot an Wohneigentum ist hierzulande knapp – diese ungünstige Lage für potenzielle Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer wird sich nicht so schnell ändern. Das hat mehrere Gründe: Der Anstieg der Hypothekarzinsen und die Erhöhung der Baukosten führen zu einer Verteuerung der Bautätigkeit, die Anzahl von Neubaubewilligungen nimmt ab. Gleichzeitig bleiben zum Verkauf ausgeschriebene Liegenschaften nicht lange auf dem Markt.
Ich besitze bereits eine Liegenschaft. Was soll ich jetzt tun?
Das kommt auf Ihre individuelle Situation darauf an. Falls Sie eine Festhypothek haben, sind Sie vor steigenden Zinsen gut geschützt. Eine Saron-Hypothek mag wegen den Zinsschwankungen etwas riskant klingen, aber: Sie wird auf lange Sicht nur teurer als etwa 5- oder 10-jährige Festhypotheken, wenn der Leitzins mehrere Jahre auf einem Niveau von über 2 Prozent liegt. Bis jetzt waren Festmarkthypotheken fast immer kostspieliger als Saron-Hypotheken. Eine persönliche Beratung ist aber immer zu empfehlen, wenn es um Geldfragen geht.
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